Die Kraft, mit der Duft auf die Sinne und das Wohlbefinden des Menschen wirkt, ist enorm. Wie kommt es, dass wir einen Duft wahrnehmen? Welche Mechanismen entscheiden darüber?
Außer den Geheimnissen der Parfumeurs-Kunst und der Fähigkeit, unvergessliche Duftkompositionen zu komponieren, war der Mechanismus, wie man den Duft wahrnimmt, jahrelang ein Geheimnis. Gesichts-, Tast-, Geschmacks-, Gehör-, Geruchssinn – mit ihrer Hilfe erkunden wir die Welt und ihre Elemente auf eine besondere Art und Weise. Mit unserem subjektiven Empfinden nehmen wir die uns umgebenden Elemente der Realität als schön, aufregend, anziehend … oder genau umgekehrt wahr. Wie nehmen wir also die Düfte wahr?
Wie wichtig der Duft ist – die Weisheit der Natur
Wenn man die faszinierende Welt der Natur analysiert, kann man entdecken, welche große Rolle der Geruchssinn bei den Tieren spielt. In vielen Fällen ist dieser Sinn überlebensnotwendig. Er erlaubt die Mitglieder der eigenen Herde zu erkennen, aber auch Fremde zu entdecken. Er ermöglicht das Auffinden der Nahrung, das Erkennen von essbaren und giftigen Pflanzen, das Finden von Wasser und das Auffinden des richtigen Weges.
Der Duft erlaubt Tieren auch, die Krankheiten oder die Abnormitäten in den Organismen anderer zu erkennen. Dank dieses besonderen Geruchssinns, können auf diesem Gebiet geschulten Assistenz-Hunde, einen bei ihrem Besitzer kommenden Schlaganfall spüren. Es wird angenommen, dass der Geruchssinn zu den ältesten Sinnen gehört.
Wissenschaftliche Forschungen und die Natur des Duftes
Der Durchbruch bei der Erkennung des Ursprungs dieses Sinnes waren die Forschungen von Linda Buck und Richard Axe. Obwohl wir bei einem Duft an etwas sehr Vergängliches und Flüchtiges denken, kam hier die fundierte Wissenschaft ins Spiel. Die Untersuchungen wurden mit Hilfe der modernen Methoden molekularer Biologie durchgeführt und auf der Grundlage ihrer Ergebnisse wurde der Mechanismus der Wahrnehmung der Duftmoleküle durch das olfaktorische System erklärt. Für die Ergebnisse ihrer Forschung wurden sie mit dem größten wissenschaftlichen Preis ausgezeichnet – sie bekamen 2004 den Nobelpreis.
Die Forscher achteten insbesondere auf die ungewöhnliche Sensibilität der Geruchsrezeptoren, die die Duftsignale empfangen. Es stellte sich heraus, obwohl wir das im Alltag nicht spüren, dass unser Geruchssinn viel schärfer als unser Sehsinn ist. Unsere Nasen, und eigentlich das Gehirn, können circa zehntausend unterschiedliche Düfte erkennen, und diese Fähigkeit haben wir buchstäblich im Blut. Buck und Axe stellten fest, dass fast 3% des gesamten menschlichen Genoms die Gene sind, die für das Kodieren der Geruchsstoffbindeproteine verantwortlich sind. In unserem genetischen Muster ist keine andere Gruppe so zahlreich, die sich auf eine gemeinsame Aufgabe konzentriert. Das betont auch die Wichtigkeit von Duft – und des Geruchssinns in der gesamten Natur.
Wie nehmen wir die Düfte wahr?
Wie läuft der Prozess der Duftwahrnehmung ab?
> Die Duftverbindungen erreichen die Geruchsrezeptoren (die wir im Nasenhöhlenepithel haben)
> Die Rezeptoren erkennen die jeweiligen Substanzen und kodieren diese anschließend
> Eine so kodierte Information über den Duft gelangt mit Hilfe des Nervensystems in das Gehirn
> Das Gehirn analysiert die ihm in chiffrierter Form gelieferten Informationen über den Duft… daher wissen wir, wie etwas duftet
Dieser ganze Vorgang ist gar nicht so einfach, und obwohl es nur Augenblicke dauert, wirkt Duft auf uns langfristig. Erfahre mehr über den Einfluss des Dufts auf das Wohlbefinden!
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